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Bezirksliga: Späte Punkte

Contributed von chessmaster am 25. Nov 2011 - 21:47 Uhr

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Der Überraschungs-Sieger aus Runde 1 der Bezirksliga war am gestrigen Abend in Manfort zu Gast. Schlebusch 2 besiegte Schlebusch 1, eine seltene Angelegenheit. Die 1'te Mannschaft der Manforter Gastgeber hatte nicht vor ein ähnliches Schicksal zu erleiden und rein von der Aufstellung gab es die erste 8. Viele interessante und umkämpfte Partien kamen auf die Bretter mit den 64 Feldern und der Verlauf muss wohl als sehr spannend bezeichnet werden.

Der Saal im Wohnheim der Lebenshilfe an der Stegerwaldstraße war ziemlich voll. Neben dem Bezirksliga Kampf wurde auch zeitgleich die Kreisklassen Partie zwischen der Manforter 3'ten Mannschaft und Bayer ausgetragen.

Die Freude über unsere perfekte Aufstellung der ersten 8 hielt leider nur bis 21 Uhr. Dann stand die kampflose Null fest, weil es Thomas Schönborn aus beruflichen Gründen doch leider nicht geschafft hat uns noch rechtzeitig zu verstärken. Schade auch für Harald Themm, der so einen kampflosen Punkt einfuhr, statt wie von wohl allen erwünscht am Brett die Klingen zu kreuzen. Um 20 Uhr fehlten uns auch noch Manfred Friedsam und Frank Wirtz die dann doch noch mit Verspätung erschienen. Kleine Nerven-Belastung für das eigene Team.

Manfred Friedsam spielte gegen Bodo Arnold. Etwas unkonventionell eröffnet ergab sich zügig eine etwas verwirrende Lage mit Vorteilen für den Schlebuscher. Nach erfolgreicher Klärung der ersten Angriffswelle wollte Manfred noch einen unangenehmen Läufer abtauschen. Der Versuch ging gründlich daneben. Kleiner Gegenangriff und eine Schlagfolge die nicht kalkuliert war führte zum Figurenverlust und zur Aufgabe.

Recht zügig 2-0 hinten und die einzige Partie die zu der Zeit richtig nach Gewinn aussah, war die Partie zwischen unserem Jugendspieler Immanuel Engels und dem Schach-Senior Klaus Kuhnert. In der Eröffnung war sogar noch mehr drin, die Chancen dort wurden aber ein wenig verpasst. Im Endspiel schwirrte dann die Dame des Schachfreund Kuhnert immer noch über das Brett und durfte im finalen Handgemenge dann noch das Remis erringen. Dabei ist die Anweisung Nr. 1 an die Jugend, hast du eine Figur mehr tausche die Dame ab. Aber der Spruch muss wohl noch öfter aufgelegt werden. Wieder die Lektion gelernt wie gefährlich die Damen-Welt so sein kann.

In der Partie Dietmar Spranzel gegen Andreas Schmitz gab es erst auf beiden Seiten  vor-witzige Springer, dann eine unkonventionelle Bauernstruktur und zum vorläufigen Höhepunkt eine kleine Fehlentscheidung des Schlebuschers. Einer der Türme bewegte sich vor die eigenen Bauernkette und von dort auf h3. Nur um keinen Rückweg mehr zu finden und auch im Angriff nicht wirklich etwas zu tun. Mit einer zeitweisen Mehrfigur ausgerüstet ging der Kampf ums Zentrum los und der Druck über die offene Linie wurde recht stark. Ein Turm getauscht, genug Material zum Nachschieben vorhanden, da wurde dann auch der langsam wieder aktivierte Turm h3 zunehmend unwichtig. 2 Bauern wurden verloren und die Idee mit der Dame ins feindliche Lager einzudringen wurde mit einem viel-zügigen Matt erfolgreich bekämpft. Bereits bei Dxa2 war klar, weiße Ausflüge ins feindliche Lager streng verboten. Aber da war die Lage eh schon hoffnungslos.

Am Spitzenbrett spielte Kristian Erdmann gegen Jochen Seelig. Mehr als eindeutiger Favorit war der Manforter Kristian Erdmann. Rechnen wir für 100 Punkte unterschied einen Bauern spielte er mit 4,5 davon mehr seine Partie. In der Partie verzockte er sich aber wohl bei seinem Angriff und landete in einer mehr als zweifelhaften Endspiel-Stellung mit Minus-Springer. Etwas Kompensation hatte er durch einige Bauern aber bei korrekten Spiel gab es nur bedingt Hoffnung auf einen Sieg. Kampfgeist war aber wie immer genug da und so wurde ein Remis-Angebot des Schachfreund Seelig abgelehnt. Es folgten ein paar Fehler, die Rückeroberung des Springer gegen 2 Bauern und der verbleib in einer klar gewonnen Endspiel-Stellung. Späte Rettung. Ausgleich im Mannschaft's Kampf.

In einer weiteren Partie Jugend gegen Erfahrung spielte der Manforter Jugendwart Frank Düster gegen die Nachwuchsspielerin Angelique Rieger. Frank Düster bestätigte seine gute Form der vergangenen Wochen und Monate und spielte schön nach vorne. Seine junge Gegenspielerin verteidigte sich meist, konnte den finalen Bauern-Sturm auf dem Königs-Flügel aber nicht mehr verteidigen. 3.5 Punkte, einer fehlte noch.

Frank Wirtz spielte gegen Rainer Themm. Ein weiterer der Themm-Brothers der sich lange Zeit ordentlich wehrte. Es wurde jedoch immer mehr zu einer reinen Abwehr-Schlacht und der als Favorit gestartete Frank Wirtz schnürte die Stellung immer mehr ein. Beim finalen Angriff dachte vielleicht noch mancher mit diversen Bauern-Eroberungen käme der Schlebuscher ein wenig zurück in die Partie. Ein Schach und jedem war klar welche Gemeinheit Frank Wirtz auf Lager hatte. 3 mal erzwungenes Schach in Folge und beim letzten davon ein Abzugs-Schach mit Eroberung des feindlichen Turm. Der Berichterstatter hatte Schach Nr.1 mal kurz gerechnet, die durchschlagende Wirkung wurde aber nicht erkannt. Hübsches Motiv. Mannschafts-Kampf gewonnen und die Spur wieder gefunden. Auch wenn es nach der Uhrzeit ganz schön lange gedauert hat um Klarheit zu schaffen.

Bleibt noch zu später Stunde die Partie des Manforter Kapitän Peter Blomeyer gegen Hubertus Burgmer. Sehr verschachtelte Bauernstruktur, je 2 Leichtfiguren auf dem Brett und äußerst zähe Angelegenheit für beide Seite. Da Schachfreund Blomeyer doch einiges mehr an Bewegungsfreiheit hatte war es vielleicht auch begründet weiterhin auf Sieg zu spielen. Auch hier wieder sehr dramatisch blieben einige Kiebitze trotz der späten Stunde um 0:30 Uhr freiwillig im Spiellokal. Der Berichterstatter hätte sich über ein direktes Remis nach dem Mannschafts-Erfolg gefreut. Aber warum ist der auch so dumm schon um 17:30 den Schach-Abend zu eröffnen. Noch dazu nach den vor-abendlichen Fußball-Feierlichkeiten zum Anlass des Spiels Leverkusen-Chelsea in der nahen Bayarena. Noch einige Minuten später gab es dann Anlass sich um den Gesundheitszustand des Manforter sorgen zu machen. Eine Leichtfigur wurde zur Öffnung der Stellung geopfert, die feindlichen Bauern stürmten vor und lange Minuten wirkte Schachfreund Blomeyer als würde er vor lauter Schreck gleich vom Stuhl fallen. Arg mitgenommen erkannte er jedoch die Möglichkeit trotz der Vielzahl der Bauern die drohend Richtung Umwandlung ausgerichtet waren ins so wichtige Quadrat der vorrückenden Gefahr einzudringen. Mit einer Mehrfigur ausgerüstet war dann der Rest Routine und auch die letzten müden Kämpfer durften nach letzten Aufräumarbeiten im Spiellokal nach Hause. 

Schlebusch II hat sich mehr als tapfer verteidigt. Am Ende war der Kampf deutlich gewonnen für die Manforter Favoriten die wie im letzten Jahr zwischenzeitlich nervös sein durften. Schöne Partien, schöner Kampf, auch wenn der Abend verdammt lang war. 

Br. SVG/Königsspringer Lev 1  SF Schlebusch 2  5,5 : 2,5
1 Erdmann, Kristian Seelig, Jochen 1 : 0
2 Wirtz, Frank Themm, Rainer 1 : 0
3 Schoenborn, Thomas Themm, Harald - : +
4 Friedsam, Manfred Arnold, Bodo 0 : 1
5 Schmitz, Andreas Spranzel, Dietmar 1 : 0
6 Blomeyer, Peter Burgmer, Hubertus 1 : 0
7 Düster, Frank Rieger, Angelique 1 : 0
8 Engels, Immanuel Kuhnert, Klaus ½ : ½

 


Spranzel, Dietmar - Schmitz, Andreas

Wirtz, Frank - Themm, Rainer

Rieger, Angelique - Düster, Frank

Friedsam, Manfred - Arnold, Bodo

Engels, Immanuel - Kuhnert, Klaus

Anmerkungen: neue Partie eingefügt

 

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