Am gestrigen Abend startete das 13'te Bayer Open mit 110 Teilnehmern. Die SVG ist wie immer mit einer starken Truppe vertreten und der Turnierleiter wollte den Berichterstatter noch zum "gerade" machen verpflichten. Hat nicht geklappt und 110 klingt auch nicht wirklich problematisch.
Vadim Mizich, Karl-Heinz Balduan, Manfred Kayser, Idris Asadzade, Ralf Gülden, Manfred Friedsam, Uwe Wirtz und Kristian Erdmann stellen unseren 8'ter. Kristian, Uwe und Manfred F. durften sich als TWZ-Favoriten betrachten und taten sich alle schwer gegen ihre Gegner. Alle anderen hatten "leichte" *hüstel* Aufgaben. Nix zu verlieren im Schweizer System der Runde 1.
Die DWZ/ELO Mischung führte zu einigen Merkwürdigkeiten. Marek Wrzesniak von BSW hat mit seiner DWZ von 1867 an Tisch 55 eigentlich nichts zu suchen. Nach DWZ ginge es 20 bis 25 Plätze hoch, nach ELO durfte er aber gegen den wohl jüngsten Teilnehmer Mert Ipekyilmaz ran. Mert ist noch nicht so lange im Turnier-Schach unterwegs und spielte erstaunlich mutig nach vorne. Nachdem der leicht überraschte Marek erst einmal ein wenig zurückruderte war es dann ein wenig zu forsch und die Stellung brach zusammen. Dennoch eine gute Leistung gegen solch einen Profi.
Ralf spielte gegen Michael Axmann. Sehr solide, durchaus aktiv. Könnte was werden im Turnierverlauf. Er beendete den Abend als 1'ter SVG'ler mit Remis. Ansonsten dauerte es mit Entscheidungen. Manfred Kayser war dann der nächste und konnte seinen Favoriten nicht ins stolpern bringen. Zu passiv verteidigt, nicht aktiv gegen die feindlichen Steine. Aber gegen Oswald Gutt habe auch ich persönlich schon schachlich "ungute" Erfahrungen gemacht. Vadim Mizich sah ich gegen den mir bisher unbekannten Rüdiger Schlente eigentlichen auf einem guten Weg. Vadim war da anderer Meinung, mal sehen was die Analyse ergibt. Karl-Heinz Balduan sah ich recht kämpferisch am Brett. Die Entstehung einer Minusqualität habe ich nicht beobachtet. Danach ging es aber mit Zentrums-Öffnung weiter und die Nummer war nicht zu halten. Idris dürfte nach Mert wohl der jüngste Teilnehmer sein. Etwas überraschend für uns darf er dabei sein, ein Umstand der einem Kristian ein müdes Lächeln entlockt hat. Kristian war ca. 11 bei seinem ersten Start ins Bayer Open. Idris spielte gegen Dr. Schimpf und bekam noch mal mit DWZ spielt nicht mit und Siege sind schöner. In der Partie waren dann 3 leichte Figuren zügig vom Brett, eigentlich Schade aber auch der Variante geschuldet. Ein nach der Partie gemachter Verbesserungsvorschlag wurde mit umfangreichen anderen Plänen abgelehnt, in der Detail-Analyse sollte 19 Sf4 aber mal genauer betrachtet werden. Im Anschluss war für beide Seiten wohl der Sieg drin, bevor es endgültig dann doch in dem Remis-Hafen ging. Gut nochmal raus gekämpft, von der Stärke des Gegners ein Erfolg und dennoch darf ein klein wenig gemeckert werden. Bleiben noch unsere Top 3. Uwe spielte wie immer gegen Susanne van Kempen. Ein wildes Spiel mit jeweils 4 leichten Figuren konnte Uwe dank wackelnder Bauern für sich entscheiden. Dauerte reichlich lange und sah fast genauso lange unklar aus. Kristian Erdmann hatte es gegen Günter Wehr nicht leichter, konnte dann recht spät doch noch gewinnen. Bleibt noch Manfred Friedsam. Gegen den frisch gekürten Jugendwart des Schachkreis Rhein-Wupper Hans-Peter Longerich bemühte er sich früh um eine Offensive gegen den Königsflügel. Netter Druck entfaltete sich und wir konnten optimistisch auf einen weiteren SVG Sieg hoffen. Da beide dann aber am Brett ein Nickerchen machten und kaum zogen, gab es das Ende für mich nicht mehr zu sehen. Der Ergebnisdienst vermeldet dann aber den vermuteten Sieg.
Bleibt noch das Remis zwischen Querspringer/Turnierleiter Manfred Birnkott und Stonewall Jochen Seelig zu vermelden. Die errichtete Festung sah sehr solide aus, wurde aber von Manfred am Damenflügel geknackt. Das Remis konnte auch hier nur dem Ergebnisdienst entnommen werden.
Für die SVG eine gute 1'te Runde. 2 Remis von Underdogs (ok, die können es bestimmt noch besser) und alle Favoriten gewinnen, wenn auch etwas später.
In 2 Wochen geht es weiter. Und immer schön auf Sieg Bitte.
Comments
Schöner Bericht! <img src="https://levschach1919.de/modules/BBSmile/images/smilies_auto/clap.gif" alt="clap" /> Ja, ich kann den Jochen mit Weiß scheinbar nicht schlagen! Auch 2012 bei der Stadtmeisterschaft ging es "nur" Remis aus. Nachdem Jochen wieder mal alle Linien zugefahren hatte, blieb mir nichts anderes als Taktieren. Als er dann alle seine Figuren auf den Königsflügel gestellt hatte, ergab sich ein taktisches Turmopfer mit Gegenspiel auf seinen in der Mitte platzieren König (, wobei als "Reißleine" ein Remis durch Dauerschach sicher war). Leider hat er das Opfer nicht angenommen. Dem entstehenden Schwerfiguren-Druck hielt er dann letztlich stand. Laut Analyse von Rybka waren wir wohl das ganze Spiel über im "Totwasserbereich"...
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