SVG Königsspringer Leverkusen 1919

Bereits die Aufstellung war ein Problem. Wochen vorher hat unser Kapitän Reiner die Mannschaft klar gemacht. Thomas Schönborn, am Donnerstag noch siegreich gegen Frank Wirtz, fühlte sich für den Freitag nicht fit genug. Da bin ich dann noch kurzfristig eingesprungen.

Kurz vor der vereinbarten Zeit um 18:15 am Treffpunkt eingetroffen, besorgte ich mir noch schnell nen Kaffee. Dabei ereilte mich dann ein Anruf vom Reiner der noch im Bergischen Land Zubehöhr für seine Weinsammlung besorgt hat. Wat kurzfristig. Manni tauchte ein paar Minuten später auf und wähnte sich schon als "Letzter". Andreas Morsch wiederrum ein paar Minuten später wählte dann fast die gleiche Wortwahl. Mit 20 Minuten Verspätung konnten wir dann schließlich starten, kein besonders guter Start, insbesondere bei unseren eh meist knapp mit der Zeit auskommenden Spezialisten Andreas Morsch und Manfred Friedsam. Auf der Autobahn gingen dann die Probleme direkt weiter, bereits auf der Auffahrt stand der Wagen im Stau.

Ob wir dat noch schaffen ? Reiner hatte 19:00 Uhr als Starzeit vereinbart.

Hinter Köln ging es dann besser und die Wegbeschreibung von Godesberg war wirklich gut. Mit 40 Minuten Verspätung traffen wir dann schließlich ein. Sportlich Fair hatten die Godesberger einiges gewartet und so starteten wir nur mit 15 Minuten Zeitrückstand.

Wir waren schon sehr gespannt welche Aufgaben wir kriegen würden. Godesberg ist ja nun ein riesen Club mit einem verdammt guten Kader.

Gikas(2171)-Prämaßing
Stenzel(2131)-Schmitz
Lotzien(2152)-Friedsam
Müller Boge(2054)-Morsch

Ganz schön harte Brocken. Am Spielabend waren uns die DWZ Wertungen nicht bekannt aber zu erwarten war eine solche Aufstellung.

Reiner stand als erstes auf Pleite. Wir anderen drei fühlten uns eigentlich nicht auf Verlust, was beim Manni in ein Remis Angebot von seiner Seite mündete. Ich persönlich erspare mir meistens solche Angebote in noch relativ frühen Stellungen, insbesondere gegen Granaten die schon aus der Arroganz ihrer Spielstärke wahrscheinlich ablehnen. Ungefähr zeitgleich packte Manni's Gegner seinen Nudelsalat aus und fing am Brett an zu Essen. Nicht unbedingt die feine englische.

Wie zu befürchten war lehnte der Gegner ab. Noch schlimmer, er packte einen Zug aus der für Manni schell in der Katastrophe endete. Es dauerte nicht lange bis auch Manni mit seinem Latein am Ende war.

Ich selbst konnte ganz zu frieden sein, hatte zwar mal wieder einige Tempi verschenkt aber wirklich nutzen konnte mein Gegner es nicht. Dennoch war die Stellung insgesamt sehr defensiv und ohne wirkliche Alternativen für mich. Ein Qualitätsgewinn, der mir allerdings Angriffschancen gegeben hätte, lehnte mein Gegner dann auch großzügig ab. Das Ende kam dann in der Zeitnot Phase. Noch 18 Züge zu machen und nur noch 15 Minuten bin ich einfach nicht gewohnt. Mit mehreren Unkonzentriertheiten verschenkte ich das durchaus mögliche Remis und kapitulierte schließlich.

Besonders ärgerlich war aber die letzte Partie die noch lief. Andreas hatte zwar einen Bauern weniger aber beide hatten noch das Läuferpaar. Zwischenzeitlich spielten beide Kontrahenten völlig ohne konkreten Plan und Andreas Gegner lauerte im Prinzip nur auf Fehlzüge. Sorry wenn wir die hohe Kunst in der Partie nicht durchblickt haben sollten. Sowohl bei der 1. Zeitkontrolle als auch bei der 2. hatten wir den Eindruck die Geschichte sollte über die Uhr entschieden werden. Die Fehler die zum Verlust eines 2. Bauern führten kamen schließlich bei einer Restzeit für Andreas von 1-2 Minuten. Die Partie wurde dann schließlich über die Zeit beendet. Die anschliessende Debatte über Tod Remis oder nicht hätten wir uns sparen können, wer würde dies nach solch einer Leistung zugeben ? Andreas hat auf jedenfall gekämpft bis zum umfallen und hat sich nicht vorzuwerfen. Einzig gutes an der unnötigen Verlängerung um 1-1.5 Stunden, ich konnte Manni und Reiner etliche male im Blitz vernichten

Reiner musste sich noch ein wenig Spott anhören, schließlich behaupten 2 von uns die Partie in Zeitnot verloren zu haben. Ohne Zeitnot hätten wir den Kampf allerdings auch verloren. Egal, aus und vorbei. Wir sind ordentlich weit gekommen und können zufrieden sein mit der Leistung im diesjährigen SVM 4'er Pokal. Godesberg wünschen wir alles Gute im weiteren Verlauf des Turniers.