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alles Schach hier oder was ....

Michail Kolkin ein Betrüger ?  Unten

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  • Ich, d. h. JB (Teilnehmer des Dortmunder Opens, über dessen Leistung hier ja auch schon berichtet wurde), hätte noch einiges zum Thema zu sagen, aber anscheinend ist das Thema nicht für alle so prickelnd. Von daher schlage ich dem sachlichen Anonymus vor, sich mir gegenüber zu offenbaren und das Thema bei einem netten Bierchen in einem netten Verein zu diskutieren. Ich würde vermutlich sogar ohne Rücksicht auf meine Zahl nicht zurücktreten.
  • Nein, ein Partie-Boykott ist keine Meinungsbildung. Das habe ich auch gar nicht behauptet. Der Partie-Boykott war das Resultat einer Entscheidungsfindung inklusive Meinungsbildung. DAS habe ich behauptet, innovativ wie ich bin. Und der Rest spricht für sich? Und du siehst dich bemüssigt, deine Häme auszuweiten? Das ist alles, was dir noch einfällt? Eine schmale Leistung in Anbetracht meiner Bemühungen, sachlich und ausführlich auf die Thematik einzugehen (inwieweit mir das gelungen ist, ist ein anderes Thema und da muß sich jeder selbst eine Meinung bilden). 
  • A) Also so wie es aussieht, scheint festzustehen, dass Kolkin ein (ELO)Betrüger ist. Sein Bier und sein gutes Recht, wenn die Funktionäre nicht in der Lage sind (oder sein wollen), dies zu unterbinden.

    B) Kummerov ist nur seiner eigenen Verantwortung und Meinung gegenüber verpflichtet und sonst niemandem gegenüber. Ob seine Entscheidung Richtig oder Falsch ist, geht niemanden etwas an und sollte auch nicht zu endlosen Diskussionen führen. Es gibt Wichtigeres im Leben als eine Tatsachenentscheidung eines anderen als Falsch hinstellen zu wollen.
     
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  • Nicht-Antritt bzw. Partie-Boykott ist lediglich Meinungsbildung????? Innovativer Ansatz! Der Rest spricht für sich. Meine Häme weitet sich aus.
  • Heiko Kummerow hat sich nicht als Gerichtsbarkeit aufgespielt. Er hat auch niemanden sanktioniert, das kann er ja auch gar nicht. Er hat sich lediglich eine Meinung über Kolkin gebildet (und DAS darf er ja wohl noch) und dementsprechend gehandelt. Das mag man gut finden oder auch nicht, aber man muss ihn nicht verspotten. Warum er dann nicht noch zur neunten Runde wieder angetreten ist? Nun, wenn man etwas beendet, kann man es auch richtig tun. Klar hätte er durch einen Sieg in der neunten Runde seine Eloperformance theoretisch aufbessern können, aber vielleicht ging es ihm doch nicht so sehr um die eigene Elozahl?

    Als er an dem Turnier teilnahm, konnte er noch gar nicht wissen, ob er sich eine tolle Eloperformance erspielen würde. Er wird also bei dem Turnier gestartet sein, weil er Spaß daran hat, Schach zu spielen, und warum soll dieser Spaß nicht auch mit Ehrgeiz verbunden sein? Es ging ihm also wohl auch um die sportliche Herausforderung. Sicherlich ist der Aussagewert einer Elozahl beschränkt, da es sich um einen statistischen Mittelwert handelt. Aber wie beschränkt genau, hängt davon ab, wieviele Auswertungen in diese Zahl mit einfliessen. Mit steigender Anzahl der Auswertungen sinkt da die Irrtumswahrscheinlichkeit. Man kann über die Aussagekraft der Elozahl also kein totalitäres Urteil fällen.

    Nochmal die Frage: Warum soll man sich etwas von einem Betrüger kaputt machen lassen, was man sich auf sportlichem Wege erarbeitet hat? Oder sich auch nur sehenden Auges in die Gefahr begeben, daß dies passiert? Das hat mit witzig nichts zu tun.

    Analoge Beispiele sind da wohl nur schwer aufzutreiben. In den meisten anderen Sportarten werden alle offiziellen(richtig geschrieben?) Kämpfe, die Wertungscharakter haben, von den zuständigen Sportverbänden selbst veranstaltet. Das schafft natürlich eine andere Rechtsgrundlage, die Turnierordnungen greifen unmittelbarer und vollständiger. Dieser Umstand war beim Dortmunder Open nicht gegeben, es handelte sich da um eine Privatveranstaltung. In weiten Teilen musste man sich auch da nach den offiziellen Regeln richten, aber nur soweit es das Verhalten am Brett selber betrifft. Vorzeitiges Abbrechen des Turnieres lag also im Ermessen der Teilnehmer selbst, es stand nicht unter "Strafe" im Sinne z.B. einer Bußgeldverordnung. Verboten oder unrechtens war also Heiko Kummerow's Verhalten nicht. Da braucht man keine Analogie zu bemühen.

    Du findest also, den Schachspielern geht öfter mal die Robustheit anderer Sportler ab und es werden Pseudo-Probleme zu sehr aufgebauscht? Wenn es stimmt, was man über die Turnierbedingungen beim Dortmunder Open zu lesen kriegt und ggf. auch zu hören, dann scheint es den meisten Schachspielern in Anbetracht der geringen Anzahl an Turnierrücktritten wohl an Robustheit ganz und gar nicht zu mangeln. Man stelle sich mal vor, eine Fußballveranstaltung offizieller Natur wäre unter analog gleich schlechten Bedingungen durchgeführt worden. Die Herren oder Frauen Profis wären da wohl auf die Barrikaden gegangen. Außerdem, wie kommst du auf Pseudo-Problem? Wäre dieses "Pseudo-Problem" nicht aufgedeckt worden, hätte Kolkin einen Ratingpreis kassiert, der jemand anderem zugestanden hätte. Wer weiß, wie oft das schon passiert ist. Bei diesem "Pseudo-Problem" handelt es sich effektiv um finanzielle Schädigung Dritter in Form einer Prellung, einer Form von Diebstahl. Außerdem ist er wohl nicht die einzige Person, die so betrügerisch handelt. Von "Pseudo" kann da nicht die Rede sein.
     
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  • Zur Selbstjustiz: Mein Verständnis von Sportgerichtsbarkeit ist das, dass es bestimmte Institutionen gibt, die dafür zuständig sind, das Verhalten von Sportlern zu bewerten und ggf. zu sanktionieren. Wenn einzelne Sportler dann meinen, diesen Weg ignorieren zu können und "selbst" handeln, ist das für mich in der Tat eine Form der Selbstjustiz und zudem nicht akzeptabel. Heiko Kummerow ist NICHT die Instanz, die zu bewerten hat, ob Kolkin ein Betrüger ist oder nicht. Er hat sich aber dieses Recht angemaßt und im Rahmen seiner Möglichkeiten gehandelt. Im Übrigen hat mir noch keiner erklären können, weshalb er zur achten UND neunten Runde nicht angetreten ist. Hätte er nicht in der neunten Runde seine tolle Eloperformance noch ein wenig verbessern können?

    Und den Vorgang halte ich deshalb für lächerlich, weil Kummerow nicht aus moralischen Bedenken heraus gehandelt hat, sondern zugibt, dass es ihm um seine Wertungszahl ging. Es ging nicht um Platzierungen oder die sportliche Herausforderung, sondern lediglich um irgendeine statistische Zahl, deren Aussagewert doch ziemlich beschränkt ist. Und die Einstellung "Nö. Ich spiel nicht; meine ELO ist gefährdet" finde ich in der Tat witzig.

    Und zum hinkenden Vergleich: Ich hätte dann gerne mal ein Beispiel aus einer anderen Sportart, in der ein analoges Verhalten rechtens bzw. gerechtfertigt sein soll.

    P.S. Ich will nicht falsch verstanden werden. Ich will Kolkin in keinster Weise verteidigen. Aber der Fall hat mehrere Aspekte und ich finde es lohnend, auch die andere Seite mal zu betrachten, weil Schachspielern öfter mal die Robustheit anderer Sportler ein wenig abgeht und Pseudo-Probleme ein wenig zu sehr aufgebauscht werden.

  • Können wir das Thema nicht abschließen und uns wieder dem schachspielen widmen ? Man sollte die ganze Sache nicht weiter aufbauschen !

    Viele Grüße
    B.Gulko
  • Bei seiner Entscheidung, das Turnier ganz abzubrechen, könnten noch ganz andere Faktoren als Kolkin's aller Wahrscheinlichkeit nach erwiesenen Betrügereien eine Rolle gespielt haben. So waren, wie man auf deep-chess in einem Teilnehmerbericht nachlesen kann, die Spielbedingungen und ähnliche Zustände recht nahe an einer Katastrophe.

    Der "Tropfen" Kolkin hat das Faß wohl zum Überlaufen gebracht, was man aber auch verstehen kann. Warum sollte er sich seine Eloperformance, die er sich in dem Turnier hart erarbeitet, durch einen Betrüger ruinieren lassen? Ehrlich gesagt, darauf hätte ich auch keinen Bock.

    Mit Selbstjustiz hat das übrigens nichts zu tun, da solltest du mal im Duden nachschlagen, lieber JB. Schlimmstenfalls liegt hier von Seiten Kummerow's ein Vorurteil vor, aber auch das scheint mittlerweile ausgeschlossen. Darüber hinaus hat niemand Heiko Kummerow einen Heiligenschein verpasst, nicht mal er selber, lediglich Verständnis für sein Verhalten wurde gezeigt. Also spar dir die Häme, Knetkobold. Ich kenne Heiko selbst ein wenig persönlich, auch wenn ich nicht viel Kontakt mit ihm habe. Auf mich persönlich macht er einen anständigen Eindruck.

    P.S.: Der Vergleich mit dem Fußball hinkt übrigens. Wenn dort eine Mannschaft oder ein Spieler des Betruges überführt wird, wird sofort bzw. sehr zügig eine Sperre verordnet. Somit müssen die anderen Mannschaften/Spieler keine eigenmächtigen Wege gehen, um Schäden für sich zu vermeiden. Außerdem war das Dortmunder Open kein Mannschaftskampf irgendeiner laufenden Saison. Es gab nicht mal Mannschaftspreise. Und Heiko Kummerow hat auch nicht für den Rest irgendeiner laufenden Saison mit Schach aufgehört. Er hat nur seine Teilnahme beim Turnier abgebrochen, dazu hat er das Recht.
     

  • Als Teilnehmer an dem Open ist mir Kolkin während des Turniers nicht negativ aufgefallen (hatte in 7 Runden die Gelegenheit, in demselben Raum zu spielen). Dass Kummerow es plötzlich nicht nötig hat, gegen Kolkin zu spielen und dann auch noch das Turnier ganz abbricht, lässt sich wohl nur mit dieser Wertungszahl-Gläubigkeit dieser Herren erklären. So ähnlich hat sich Kummerow ja auch selbst geäußert. Der Heilige Heiko soll ja sogar Jugendtrainer sein. Mir gefällt es einfach nicht, wenn solche Leute meinen, Selbstjustiz betreiben zu müssen.

    Ich oute mich hier mal mit der Aussage, dass Kummerows Rückzug lächerlich ist. Wenn man eine Analogie zu anderen Sportarten zieht, wird das offensichtlich. Das mag zwar alles ziemlich unschön sein, was Kolkin macht, wenn es sich bestätigt, aber brechen z. B. Fußballmannschaften die Saison ab, weil sie vermuten, dass andere Mannschaften mauscheln???? Das ist mir in 27 Jahren Vereinsfußball noch nicht einmal begegnet. 

    In diesem Sinne, JB

  • Hallo zusammen,

    ich möchte zu diesem Thema ein paar Anmerkungen  machen.

    Man kann gerne über alles diskutieren.
    Wenn man aber Personen öffentlich eines Vergehens beschuldigt, sollte man auch dazu in der Lage sein, dies durch Beweise zu untermauern. Vor allem durch nachprüfbare Beweise.

    Wenn dies nicht gegeben ist, sollte man eine solche Diskussion allgemein halten und keinesfalls Personen öffentlich irgendeines Vergehens beschuldigen.

  • Ach du grüne Neune - der andere (nicht Kolkin) ist ja Schatzmeister beim Schachbund NRW und regelt den Zahlungsverkehr. Ich gehe mal davon aus, dass die Mitgliedsbeiträge nicht hierfür verwendet wurden  <! />
  • Hi,
    der Fall Kolkin ist zwar traurig, aber im Osten durchaus üblich (da hätte der Veranstalter vorher eingreifen müssen, da Kolkin dafür bekannt ist).
    Für Heiko Kummerow habe ich aber kein Verständnis. Da ihm bekannt war, daß Kolkin ein wesentlich stärkerer Spieler ist, als seine Elo-Zahl vorgibt, hätte er keine Nachteile gehabt, gegen ihn zu spielen (gut, er hätte im Falle einer Niederlage ein paar Elopunkte mehr verloren). Da Kolkin und Kummerow aber nicht um Ratingpreise, sondern um den Turniersieg spielten, ist mir sein Verhalten nicht ganz klar.

    Zum Spieler mit DWZ 1600 und Elo 2250 kann man nur sagen, daß auch Funktionäre des Schachbunds NRW nicht davor zurückschrecken, sich eine Elo-Zahl zu erkaufen
    .

  • Durch den oben genannten Skandal, ist unter den Schachspielern eine Welle der Empörung entbrannt. Durch die Ohnmacht des Nichtstun ist FM Kummerow aus dem Turnier ausgetreten und hat somit sein Schachduell gegen Kolkin boykottiert. Man kann geteilter Meinung über diesem Entschluss sein. Ich habe den Rücktritt von Kummerow begrüßt. Nach vielen Aussagen von Spielern des A-Opens hat sich die Turnierleitung in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Im Jahre 2004 z.B. wurde ein Gegner Kolkins über Handy gebeten, die Partie gegen Zahlung von ¤ 50,00 aufzugeben. Nach dem der Spieler dieses abgelehnt hatte, nahm Kolkin ein vorher geäußertes Remisangebot an.  Die Beschwerde bei der Turnierleitung stieß auf Unverständnis. Der Spieler wurde lapidar gefragt warum er den die 50 ¤ nicht angenommen hätte. In diesem Jahr klingelte ein Handy im Turniersaal. Klare Sache! Der Gegner ging zur Turnierleitung und meldete diesen Fall. Die Antwort: Willst du gewinnen?

    Der Veranstalter läuft Gefahr, dass durch die halbherzige Vorgehensweise, dieses Dortmunder Turnier aussterben wird. Einige Titelträger haben bereits angekündigt, nächstes Jahr nicht wieder zu kommen. <! />
  • Es gibt auch Spieler mit einer Dwz von 1600 und einer Elo von 2250.

    http://www.schachbund.de/dwz/db/spieler.html?zps=61218-101

    Irgendwo müssen die Elopunkte ja auch hin. Vorallem diese Leute spielen mittlerweile kaum noch Tuniere, weil die ja schon fast alle mit Elo-Auswertung sind.

    Weiss hier eigentlich jemand, wie lange das noch dauert, bis die Dwz komplett abgeschafft ist?
     
  • Diese Tricks gibts doch schon ewig - in den USA haben die das super geregelt - wer irgendwann mal über 2200 Rating hatte kann niemals mehr in unteren Ratinggruppen abkassieren; auch dann nicht, wenn er nun tatsächlich schlechter geworden sein sollte.
    Eine ideale Lösung ohne Diskussionsstoff. Damit wird Betrügern gleich von vorne herein das Wasser abgegraben.
     
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