SVG Königsspringer Leverkusen 1919

Die Vorzeichen für einen schönen Mannschaftskampf waren also schlecht. Spätestens seit Sonntag wollte ich eigentlich auch nicht mehr viel davon hören. Peter Blomeyer telefonierte zwar noch viel herum aber ohne Erfolg. Die Baumberger trudelten recht zeitig ein. Die ersten Erklärungen waren zügig abgegeben. Baumberg hatte allerdings auch so seine eigenen Probleme und schnell war klar, die Wahrscheinlichkeit an Brett 2 und 3 Spieler zu sehen war sehr gering. Nur ein Schachfreund umsonst angereist, meine Stimmung hellte sich auf. Der positive Effekt nur mit einem 0-1 zu starten war auch sehr erfreulich.

Die einzige Vertretung die wir hatten war Vasif Asadov der ohne DWZ quasi seine erste Saison spielte. Im Vorfeld dafür die Medaille für Tapferkeit. Bezirksliga ist ja schon eine besondere Nummer. In der Anfangsphase seiner Partie sah es recht ordentlich aus. Sein Figuren Spiel versprach einen eventuellen Königsangriff.

In meiner Partie konnte ich erfreulich früh den Vorwärts-Gang einlegen. Schöner Raum-Gewinn, schönes Zentrum, recht sichere Königsstellung. Peter Blomeyer hatte wie üblich seinen Läufer auf g2. Fast wie üblich marschierten die Bauern des Damenflügels nach vorne und sprengten den feindlichen Damenflügel auseinander. Nicht ganz üblich hatte sein Gegner die lange Rochade gewählt. Da Peter mit seinem Plan Erfolg hatte drohte nicht wie üblich eine Bauer-Umwandlung, diesmal war der feindliche König höchst gefährdet. Schöne druckvolle Partie, schöner Sieg. Die Partie von Frank Düster konnte ich nicht so genau beobachten, gelegentliche Blicke zeigten aber eigentlich ganz nette Möglichkeiten. Umso überraschender wollte sich Frank nach dem Sieg nicht so recht gratulieren lassen. Die Notation begründet seine Selbstzweifel auch nicht so richtig, mal schauen ob da noch was zu klären ist. Vasif hatte da schon mehr Turbulenzen auf dem Brett. Die Baumberger waren eigentlich der Meinung dort einen Punkt einzufahren. Bauern Verluste, überraschender Figuren-Gewinn, Endspiel mit Feingefühl, glatter Punkt für uns. 3-1 Führung, wunderbar. Nur die Notation muss ich wohl mit ihm gemeinsam übersetzen.

Plötzlich hatte ich ein Problem. Remis anbieten ja oder nein. Aber Schachfreund Heinzer hätte es wahrscheinlich eh nicht angenommen. Mannschaft ist Mannschaft und da macht so ein erfahrener Spieler kein Remis zur Niederlage. Nach langer Einschnürung hatte er gerade das Gefühl am Königsflügel etwas machen zu können. Doch ohne Vorbereitung war weder h5 noch f5 spielbar. Eine kleine Kombination beendete die Partie. Der Kampf an Brett 1 wurde damit zu einer persönlichen Angelegenheit. Die 2 hatten sich nicht viel zu schenken und erst sehr spät am Abend kam es zum Remis. Nette Partie, schöner Kampf.